Istanbul – die Stadt am Bosporus zieht jährlich Millionen von Touristen in Ihren Bann. Kaum eine Stadt ist so aufregend und so voller Gegensätze. Während man in Beyoglu hippe Bars und Clubs hat, befindet man sich einige Meter weiter in Eminönu, welches traditionell beinahe unberührt ist, noch völlig im Osmanischen Flair. Hast du auch deinen nächsten Städtetrip in die türkische Metropole geplant? Hier haben wir die wichtigsten Fakten für dich, was das Leitungswasser der Stadt betrifft.
Kann ich das Leitungswasser in Istanbul trinken?
Wenn man die Einheimischen fragt, lautet die Antwort meist “nein, das Leitungswasser ist nicht trinkbar”. Die Bewohner Istanbuls lassen sich meist rießige Kanister mit Wasser in die Wohnung liefern oder haben bereits teure Wasserfiltervorrichtungen installiert.
Wasser für unterwegs wird meist in dem nächsten Kiosk um die Ecke gekauft, der Preis: Umgerechnet zwischen 8 und 15 Cent. Personen, die es wagen, Leitungswasser zu trinken, werden meist schief angesehen, in Restaurants wird niemals nach Leitungswasser gefragt.
Paradoxerweise ist das Leitungswasser in Istanbul sehr wohl trinkbar. Die türkische Regierung führt seit einiger Zeit Kampagnen durch, um die Einwohner von der Trinkbarkeit des Leitungswassers zu überzeugen.
Denn das Leitungswasser ist qualitativ hochwertiger als abgefülltes Wasser in Plastikflaschen, durchläuft täglich diversen Tests der örtlichen Wasserversorgungsunternehmen.
Warum wird das Wasser dennoch nicht getrunken?
Das Problem ist, dass die Bewohner der Stadt nicht der Trinkbarkeit des Wassers vertrauen. Die Wasserversorgung der Stadt konnte noch vor 10 Jahren kein trinkbares Wasser liefern. Das Wasser hatte einen stark unangenehmen Geruch und Geschmack, verursachte oft Durchfall, seitens der Behörden wurde das Wasser als nicht trinkbar und für den menschlichen Körper als schädlich eingestuft.Dies hat sich tief in die Köpfe der Bewohner eingebrannt, psychologisch verankerte Gewohnheiten lassen sich auch schwer ändern.
Bekräftigt wird der Gedanke, dass das Wasser noch immer nicht trinbar sei, durch die Tatsache, dass das Leitungswasser in manchen Stadtteilen noch immer einen “seltsamen” Geschmack aufweist. Für den menschlichen Organismus ist das Wasser jedoch total ungefährlich. Ausgelöst werden diese meist durch das Hinzufügen von Chlor durch die örtlichen Wasserversorgungsunternehmen, ähnlich wie in anderen meditteranen Städten wie Barcelona oder Rom. Dies ist eine Desinfektierungsmaßnahme und die Menge ist völlig unbedenklich.
Warum sollte ich das Leitungswasser überhaupt trinken, wenn abgefülltes Wasser so günstig ist?
Unsere, sowie die Intention des türkischen Staates Menschen zum Konsum von Leitungswasser anzuregen die folgende:
Der immense Plastikkonsum durch Plastikkanister und Plastikflaschen gerät abermals außer Kontrolle. Die türkische Regierung kann die Mengen nicht recyclen und exportieren somit eine beträchtliche Menge nach Asien. Nur 9% der Plastikflaschen werden tatsächlich recyclet. Viele Plastikpartikel landen im Ozean, zerfallen zu Mikroplastik, werden von Fischen aufgenommen und so dem menschlichen Organismus zugefügt. Um diesem Prozess ein Ende zu setzen, müssen wir versuchen, Plastik so gut es geht zu vermeiden.
Deshalb: Pack dir eine Wasserflasche ein (am Besten eine aus Metall) und trinke nur Wasser aus der Leitung in Istanbul. Wenn du jedoch eine Person bist, die sehr auf den Geschmack und Geruch des Wassers wert legt, nimm am besten unseren praktischen EcoPro und filtere dein Wasser vor Ort.